
„Übergangsregulierung für Wasserstoffnetz greift zu kurz“
Kommentar von Dr. Thomas Gößmann, Vorstandsvorsitzender des FNB Gas e.V. zum heutigen Kabinettsbeschluss zur Wasserstoff-Übergangsregulierung
Der heutige Kabinettsbeschluss zur
Wasserstoff-Übergangsregulierung greift nach Ansicht des FNB Gas zu
kurz. Das Startnetz wird auf dieser Basis bestenfalls in Teilen
realisiert werden können. Deutschland verliert dadurch entscheidende
Jahre in der Dekarbonisierung der Industrie.
„Gut, dass die Bundesregierung die Dringlichkeit der Anpassung des regulatorischen Rahmens erkannt hat. Wir bedauern allerdings, dass die Bundesregierung nicht dem Bundesrat sowie der breiten Mehrheit der Branche und der Industrie gefolgt ist, sondern in ihrem Gesetzesentwurf eine strikte Trennung von Erdgas und Wasserstoff für die Übergangsregulierung vorsieht. Die FNB bleiben überzeugt, dass langfristig nur eine regulatorische, finanzielle und netzplanerische Einheit aus Wasserstoffnetz und Erdgasnetz volkswirtschaftlich sinnvoll ist. Ziel muss sein, dass sich das eine Netz aus dem anderen heraus entwickeln kann. Der Gaskunde von heute ist der Wasserstoffkunde von morgen. Das gilt nicht nur für die Industrie, sondern im nächsten Schritt auch für den Wärmemarkt. Der Gesetzesentwurf lässt die zentrale Frage der Finanzierung ungeklärt und schafft damit nicht die nötige Investitionssicherheit für den Aufbau der Transportinfrastruktur für Wasserstoff. Selbst das Wasserstoff-Startnetz 2030 wäre vor dem Hintergrund der Ambitionen der Nationalen Wasserstoffstrategie schon unterdimensioniert*. Mit diesem Gesetzesentwurf kann es bestenfalls in kleinen Teilen realisiert werden.“
*Das Startnetz beruht auf 3 GW Erzeugungskapazitäten in 2030 an. Die Nationale Wasserstoff-Strategie visiert 5 GW Erzeugungskapazitäten in 2030 an.

FNB Gas e.V.
Die Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas e.V. (FNB Gas) ist der Zusammenschluss der großen überregionalen und grenzüberschreitenden deutschen Gastransportunternehmen. Die Vereinigung wurde Ende 2012 gegründet und betreibt seit April 2013 eine Geschäftsstelle in Berlin. Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Vereinigung ist der Netzentwicklungsplan Gas, der seit 2012 durch die Fernleitungsnetzbetreiber erstellt wird. Zudem vertritt die Vereinigung ihre Mitglieder auch als Ansprechpartner gegenüber Politik, Medien und Öffentlichkeit.
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